| <<< zurück zur Frühgeschichte-Seite Siedlungen (Stand: 28. April 2010) Seit dem der Mensch in unseren Breiten das Nomadenleben aufgab und sesshaft wurde, lassen sich auch Siedlungen aus den unterschiedlichen Zeitepochen nachweisen. Wesentlich seltener jedoch als Grabstätten sind frühzeitliche Siedlungen auszumachen. Das mag daran liegen, dass die typischen Behausungen der Stein-, Bronze- und Eisenzeit und noch darüber hinaus nicht so beständig gebaut waren, als dass ihre Überreste üblicherweise bis heute für jedermann sichtbar erhalten geblieben wären. Zum einen entwickelten sich Siedlungen im Laufe der Zeit weiter und wurden bis heute immer den Ansprüchen der Menschen angepasst, zum anderen wurden Siedlungen zerstört oder von den Bewohnern verlassen, worauf hin sich die Natur schnell der Reste bemächtigte. Was bis heute z. T. recht gut erkennbar blieb sind steinerne Bauwerke oder besser deren Ruinen. Für alle anderen Fälle bleibt lediglich eine Rekonstruktion anhand von Bodenfunden, die in Freilichtmuseen besichtigt werden können... >> Höhensiedlung "Steinsburg" auf dem Kleinen Gleichberg bei Römhild (Thüringen) >> Freilichtmuseum Opfermoor bei Oberdorla (Thüringen) >> Steinkreis "7 Steine" bei Netzeband (Mecklenburg-Vorpommern) >> Freilichtmuseum Adventon bei Osterburken (Baden-Würtemberg) Höhensiedlung "Steinsburg" auf dem Kleinen Gleichberg bei Römhild (Thüringen) (Text: Sabrina, Stand: 27. April 2010) Auf dem Kleinen Gleichberg bei Römhild befand sich einstmals die größte befestigte Höhensiedlung Mitteldeutschlands. Von der Jungsteinzeit an (3. jahrtausend v. u. Zeit) bis zum letzten drittel des 1. Jh. v. u. Z. wurde die Siedlung immer weiter ausgebaut. Der Siedlungshöhepunkt ist in die vorrömische Eisenzeit (600-100 v. u. Z ) zu datieren, als politischer und öko- nomischer Hauptort mit Wohn- und Wirtschaftsbauten ließ er die keltische Kultur der Region aufblühen. Mitte des 19.Jh. begann man mit Basaltabbau auf den Gleichbergen, so wurden auch große Teile der einstig dort befindlichen Keltensiedlung abgetragen. Um 1900 begann die Erforschung der Siedlung und der Abbau wurde nach und nach eingestellt, heute ist die Steinsburg zum Bodendenkmal erklärt und steht unter staatlichem Schutz. Drei Ringwälle lassen sich noch erkennen, die einstmals 4-5m hohe Haupt- bzw. Außenmauern gewesen sein müssen und eine Fläche von ca. 66 ha umschlossen. Die Reste der Ringwälle sind nach Jahrtausenden noch immer imposant. Entlang des steil bergauf führenden Weges zur Akropolis, stehen bzw. standen (alle waren nicht mehr vorhanden) Hinweistafeln mit Erklärungen zur Geländeerforschung. Auf dem obersten Plateau angekommen findet man noch die Überreste der Wallfahrtskapelle St. Michael. Man geht davon aus, dass nach Verlassen der Steinsburg (etwa 40 v. u. Z.) das obere Plateau als christlicher Kultplatz genutzt wurde. Mehr über die Steinsburg, die ihren Namen vermutlich erst in der Neuzeit von den Einwohnern der umliegenden Siedlungen bekam, erfährt man im Steinsburgmuseum. Dort sind einige von über tausend Fundstücken ausgestellt. >>> Bilder von den Resten der Steinsburg folgen noch Wegbeschreibung Freilichtmuseum Opfermoor bei Oberdorla (Thüringen) (Stand: 28. April 2010) Eines von vielen Beispielen der Siedlungsrekonstruktion ist das Freilichtmuseum am Opfermoor vor den Toren des thüringischen Mühlhausen. An dieser Stelle befand sich einst ein Kultplatz der einheimischen Bevölkerung, welcher durch archäologische Grabungen, bei denen mehrere Heiligtümer aus der älteren Eisenzeit (6. / 7. Jh. v. u. Z.) bis zum frühen Mittelalter gefunden wurden, nachgewiesen wurde. >>> Bilder von Museum und Freilichtmuseum folgen noch Wegbeschreibung Quellen: Internetpräsenz und Veröffentlichungen des Steinsburgmuseums bzw. des Thüringer Landesamtes für archäologische Denkmalpflege GEO Themenlexikon Bände 21 und 22 << nach oben <<< zurück zur Frühgeschichte-Seite |