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Hügelgräber
                                                                                                                             (Text: Sabrina, Stand: 26. April 2010)

Hügelgräber wurden überwiegend in der Bronze- und frühen Eisenzeit als Körper- oder Brandgräber errichtet. Die Form
der Gräber war entweder rund oder länglich, von den Wikingern sind so genannte Bootsgräber bekannt! (Altes Lager Menzlin)
Um die Hügel ist oftmals ein Steinkranz oder ein Graben angelegt worden um das abrutschen des Hügels zu verhindern.
Einige Gräber beinhalten Einzelbestattungen mit mehr oder minder reichen Grabbeigaben, oftmals wurden jedoch Nachbe-
stattungen vorgenommen und die Hügel immer weiter aufgeschüttet. Im Inneren waren die Hügel mit megalithischen Grab-
kammern versehen (oft Basaltsteine), in Mitteleuropa gelegene, hallstattzeitliche Hügelgräber wurden aber auch mit Holz-
bohlenkammern ausgekleidet. Heute findet man stellenweise noch Gräberfelder, so zum Beispiel das Gräberfeld im
Merzelbachwald bei Römhild.



>> Hügelgräberfeld im Merzelbachwald bei Römhild (Thüringen)

>> Hügelgräber im Stadtwald zu Frankfurt am Main  (Hessen)


>> Hügelgräber bei Diebach und Windheim (Unterfranken / Bayern)

>> Hügelgräber bei Nüdlingen (Unterfranken / Bayern)






Hügelgräberfeld im Merzelbachwald bei Römhild (Thüringen)
                                                   (Text: Sabrina, Stand: 26. April 2010)

Folgt man dem „Höhnweg“ von Römhild in Richtung Steinsburgmuseum findet man auf halbem Weg einen Wegweiser in
Richtung Gräberfeld im Merzelbachwald. Von hier aus gelangt man nach wenigen Metern schon zu den ersten von 113
noch erhaltenen Grabhügeln im Wald. Die einstmals etwa 150 Grabanlagen erlitten, im Laufe der Zeit, Zerstörungen durch
Waldwegebau und militärische Maßnahmen. Einige Hügel haben heute noch Durchmesser von 3 bis 12 m und sind
unterschiedlich hoch. Mitte bis Ende des 20. Jh. fanden wissenschaftliche Grabungen statt, bei denen 9 Hügel mit
Brandgräbern der mittleren Hallstattzeit ausgegraben, untersucht und auf 604 v. u. Z. datiert wurden. In den meisten
Gräbern befanden sich Keramikgefäße als Grabbeigaben, nur in einem Grab fand man Überreste von Zaumzeug, was
auf einen wohlhabenderen Verstorbenen schließen lässt. Statt das Pferd mit in das Grab zu geben, oder den evtl. vorhandenen
Wagen, begnügte man sich stellvertretend mit Zaumzeug. Bei einigen Gräbern fand man Urnen-Nachbestattungen
(insgesamt18) aus der späten Latenezeit.

>>> Bilder vom Hügelgräberfeld im Merzelbachwald bei Römhild

Im Steinsburgmuseum unterhalb der Gleichberge, sind Rekonstruktionen und Grabfunde des Gräberfeldes zu besichtigen.
Für einen kleinen Exkurs durch die Ur- und Frühgeschichte ist das Museum super, zumal der geringe Eintrittspreis die
Entscheidung leicht macht, sich die Ausstellung anzusehen.



Quellen: Internetpräsenz und Veröffentlichungen des Steinsburgmuseums
             GEO Themenlexikon Bände 21 und 22


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